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  (4)William Turner
 


Joseph Mallord William Turner

 

Auch:

William Turner

 

 

 

„Auf dem Meer tobt ein gewaltiger Sturm. Am Mast des Schiffes, das gegen die wogenden Wellen ankämpft, hat sich William Turner festgebunden. Der ungestüme Engländer will die Kraft der Urgewalten hautnah erleben, um sie in seinen Bildern so realitätsnah wie möglich wiederzugeben.“

 

 

 

Auch wenn sich die Geschichte vom mutigen Maler als Legende entpuppt - die der ehrgeizige Turner selber verbreitete, um von sich reden zu machen - so gibt sie doch den Charakter des Malers selbst und seiner Bilder wieder: Das Leben, die Natur, deren Ausstrahlung bewegten ihn am meisten.


Joseph Mallord William Turner, 1775-1851, war ein
britischerMaler und führender Vertreter der Romantik

und Wegbereiter zum Impressionismus; er gehört zu den größten englischen Künstlern.

 

 

 

Die Entwicklung zum Maler

 

 

 

 

 

Turner wurde am 14. Mai 1775 in London als Sohn eines Friseurs geboren. Turners Mutter verstarb früh, als er 25 Jahre alt war; zu seinem Vater hatte er ein sehr enges Verhältnis, dieser erkannte auch früh sein Talent und förderte es mit Ausstellungen von Turners ersten Werken in seinem Friseurgeschäft.

 

 

In seiner Kindheit war Turner sehr viel krank, deshalb musste er aus Gesundheitsgründen sehr oft seinen Onkel auf dem Land besuchen, was seine Liebe zur Natur prägte. Diese intensive Beziehung zur Natur sollte seinen jungen Malstil vorwiegend beherrschen.

 

 

 Turner war sein eigener Lehrer, er durchlief keine künstlerische Ausbildung, sondern hatte einfach großes Talent. So bekam Turner schon mit 14 Jahren Stipendium an  der Royal Academy (RA, königliche Akademie) und ein Jahr später (1790) stellte er in der Jahresausstellung der Akademie sein erstes Aquarell

aus. Obwohl Turner von nun an von Kritikern und Förderern bewundert wurde, blieb er bescheiden, schweigsam und verschlossen.

 

Mit 21 Jahren, 1796, stellte er sein erstes Ölgemälde, Fischer auf See, aus und wurde drei Jahre später außerordentliches Mitglied in der RA. In der Folgezeit hatte Turner mit seiner Malerei schon so viel Erfolg, dass er finanziell unabhängig war. Schon 1801, mit 26, wurde er schließlich ordentliches Mitglied der RA.

 

 

 

 

Turner – ein Maler der Romantik

 

 

Seitdem Turner an der Akademie war, unternahm er Fahrten quer durch seine Heimat.  Das Erlebte, vor allem die ihn so stark beeindruckende Natur, hielt er in Skizzen fest, die dann Grundlagen für seine Aquarelle waren. 1804 war er so finanzstark, dass er an seinem Haus eine eigene Galerie anbaute, in der er seine Werke ausstellte. Drei Jahre später, 1807, wurde er Professor für Perspektive an der RA. Mittlerweile war Turner einer der führenden englischen Landschaftsmaler; seine  Werke wurden immer wieder in großen Ausstellungen gezeigt.

 

 

 

Mit der eindrucksvollen, liebevollen Natur- und Landschaftsmalerei war Turner Teil der Geisteshaltung im 19 Jhd., die man „Romantik„ nannte. Bei den Malern seiner Zeit drückte sich die „Romantik“ darin aus, die Natur, die Landschaft als erhabenes Motiv in Bildern wiederzugeben.

 

 

Auch wenn Turner als geizig galt, ließ er es sich nicht nehmen weiterhin so oft und so weit es möglich war zu reisen, um alle unterschiedlichen Landschaften kennen zu lernen. Er fuhr in Deutschland den Rhein entlang und erklomm die Alpen. Besonders diese Alpenlandschaft beeindruckte ihn so, dass er sie noch Jahre nach seiner Rückkehr malte.

 

 

 

 Die Stiländerung – die Entdeckung des Lichts

 

 

 

 

Am meisten sollte Turner aber das südliche Licht von Italien beeindrucken, es sollte ihn nicht mehr loslassen und seinen Malstil verändern.

 

In seinen ersten beiden Italienreisen, 1819 und 1820,  führte ihn sein Weg nach Rom, Neapel und Venedig. Dort betrieb er zum ersten Mal intensiv Lichtstudien, und es entstanden Werke mit ausgefeilter Farbgebung. In den Jahren 1828 und 1840 machte er abermals eine Italienreise, wobei es ihn besonders nach Rom und Venedig zog.

 

Die Impressionen von der Lagunenstadt Venedig hielt er in zahlreichen Aquarellen fest. Dabei vollzog sich eine radikale Wende in seinem Malstil. In seinen Darstellungen fing er nun weniger die Stadt ein, sondern legte den Schwerpunkt auf die besondere Atmosphäre. Seine Bilder wurden von verschwommenen Farben und der Darstellung von Stimmungen bestimmt. Damit hatte sich Turner von seinem realistischen Stil gelöst.

 

 

 

 

 Das Spätwerk – Turner als Wegbereiter für den Impressionismus

 

 

In seinem Spätwerk, also seinen Arbeiten ab 1830, befasste sich Turner mit Licht und atmosphärischer Stimmung, mit Nebel und Sturm, In dieser Phase entstand auch das Bild  „Schneesturm auf dem Meer".

 

 Turners Lichtmalerei galt in seiner Zeit allerdings als unerhört und entsprach nicht dem Zeitgeschmack. Sein Spätwerk stieß deshalb auf Kritik.

 

 Anders jedoch war seine Wirkung auf die folgenden Maler wie zum Beispiel die französischen Maler Claude Monet (1840-1926) oder Camille Pissarro (1830-1903), die sich später von Turners Lichtdarstellungen inspirieren ließen. Turner war damit einer der Wegbereiter zum „Impressionismus“. Dieser Malstil, der in der Zeit vom Ende des 19. Jhd bis Anfang des 20. Jhd vorherrschte, war geprägt von einer starken Betonung von Licht und verschwimmenden Farben.

 

 Turners Vermächtnis

 

 Turner starb am 19. Dezember 1851 in Chelsea, als ein berühmter, englischer Maler erfolgte seine Beisetzung in der St. Pauls Kathedrale

in London. Seine etwa 300 Ölbilder und fast 20.000 Zeichnungen und Aquarelle vermachte Turner dem englischen Staat. Er bat darum, sie in einer eigenen Galerie auszustellen. Mehrheitlich hängen seine Werke heute in der National Gallery, der Tate Gallery und im British Museum in London.



Während der Vorbereitung zu diesem Referat ist mir besonders aufgefallen, dass sich die Malerei von Turner in zwei Richtungen wesentlich entwickelt hat. Zum einen entwickelte sich der Malstil von einer klaren Landschaftsmalerei hin zu einer verschwommenen abstrakten Malerei. Zum anderen veränderten sich die Themen. In seinem Spätwerk malt er vor allem Bilder mit mythologischen Thema – „Sonnenaufgang mit Seemonster“ ca.1845, oder Bilder mit christlichen Themen wie „Moses schreibt das Buch Genesis“, ca. 1843.

 
SAK-writer

 

 


 
   
 
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